Forum Übersicht - Gott und die Welt » Woran kann man Gottes Liebe erkennen?

Bei dem sogenannten Theodizee Problem geht es meistens um die Frage: wenn Gott die Welt liebt, wie kann er so viel Leid zulassen. Mir persönlich geht es dabei eher darum, wie man Gottes Liebe erkennen kann, wenn man an einen liebenden Gott glaubt?

Wir Menschen können Gott nicht verstehen. Weil Gott viel weiter und umfassender denkt und handelt, als wir es erfassen können. Aber wenn man mit Gott lebt, kann man auch manchmal ein Stück weit über den Horizont hinaus blicken. So habe ich schon öfter die Erfahrung gemacht, dass Zeiten mit Leiden dazu geführt haben (oft erst im Rückblick) dass etwas viel Besseres daraus entstanden ist, als ich zuvor gewünscht habe. Und dass die Erfahrungen mich jeweils näher zu Gott gebracht haben. Ähnliches habe ich auch in Berichten von anderen gläubigen Menschen gehört.

Für mich selbst habe ich zwar Liebe erkannt, so dass ich Gott vertrauen kann, dass er mich immer halten und führen wird. Aber wenn ich dann manchmal ganz nahe das Leiden von zB Kindern sehe, die irgendwelchen schlimmen Menschen und Situationen ausgeliefert sind, dann frage ich doch auch immer mal: wo ist Gottes Liebe für dieses Menschenkind erkennbar?

Meine Frage: Gibt es ganz markante sichtbare Merkmale im Leben, an denen man Gottes Liebe erkennen kann? Merkmale, die nicht nur von solchen Menschen erkennbar sind, die so glauben wie ich?

Zitat von Yael im Beitrag #1

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Bei dem sogenannten Theodizee Problem geht es meistens um die Frage: wenn Gott die Welt liebt, wie kann er so viel Leid zulassen.

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Zitat von Sternstaub im Beitrag #3

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Und ich denke, dass viele sich sowas fragen und dies der Grund sein könnte, dass sie an der Existenz eines Gottes Zweifel haben.

Ich meine, jeder "normale" Mensch würde eingreifen, wenn er so ein Erdwürmchen in Gefahr sieht (Es naht sich einer Gefahr oder jemand will es sexuell mißbrauchen usw.)

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Zitat von Hans-Joachim im Beitrag #2

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Doch wenn ein Mensch von der Liebe Gottes durchdrungen ist, mag er zum Vorbild werden, damit alle sehen können, was für ein Mensch er ist.

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Vielleicht sollte man, anstatt die Frage zu stellen: "Warum lässt Gott das zu..." immer erst sich selbst fragen: "Warum lasse ich das zu ... und was kann ich tun, um in der Not zu helfen".

Zitat von Yael im Beitrag #5

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Vielleicht sollte man, anstatt die Frage zu stellen: "Warum lässt Gott das zu..." immer erst sich selbst fragen: "Warum lasse ich das zu ... und was kann ich tun, um in der Not zu helfen".

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Zitat von Sternstaub im Beitrag #6

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Was kann jemand persönlich tun, wenn er in der Zeitung mal wieder liest, dass Phädophile Kleinkinder mißbrauchten?

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Zitat von Hans-Joachim im Beitrag #2

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Zitat von Yael im Beitrag #1

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Gibt es ganz markante sichtbare Merkmale im Leben, an denen man Gottes Liebe erkennen kann? Merkmale, die nicht nur von solchen Menschen erkennbar sind, die so glauben wie ich?

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Das ist eine gute Frage, die nicht leicht zu beantworten ist. Doch wenn ein Mensch von der Liebe Gottes durchdrungen ist, mag er zum Vorbild werden, damit alle sehen können, was für ein Mensch er ist.

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Yael, deine Frage: Gibt es ganz markante sichtbare Merkmale im Leben, an denen man Gottes Liebe erkennen kann? Merkmale, die nicht nur von solchen Menschen erkennbar sind, die so glauben wie ich?

Nein.

Also nicht in meinem "Denksystem". Wenn wir lieben (z.B. uns in den anderen wohlwollenst hineinversetzen können und intensiv für den anderen etwas tun wollen), so ist das bereits Gott, der wie ein Teil von uns, in uns, hierdurch bereits wirkt. Merkmale, an die es jeder (z.B. der Agnostiker, der Atheist, etc.) erkennen könnte, müsste ja physisch (körperlich) sein. Das ist für "Geist" schlicht nicht möglich. Wenn man es an konkreten Erlebnissen festmachen will (z.B. eine unerwartete Hilfestellung gerade im richtigen Augenblick), dann haben wir das Phänomen, viele denkbare Ursachen für eine Wirkung zu haben, die man aber nicht eindeutig zuordnen kann. Und jeder sucht sich dann erklärend dass heraus, was ihm "am besten passt" oder was einfach in sein "Glaubenskostüm" passt (und sei es Jesus, ein Schutzengel oder schlicht Zufall).

@Naqual Rose. Im Grunde genommen ein sehr guter Bericht. Glückliche Zufälle/göttliche Fügungen, für Beides sollte man dankbar sein, finde ich.

Doch mir ist schon öfters passiert, dass mir Nutzniesser meines jeweiligen sozialen Engagements Menschen, die weder mit Kirche noch Bibel was zu tun haben wollten freudestrahlend sagten, mich habe der Himmel geschickt, oder.... da hat sicher der Herrgott dafür gesorgt, dass wir uns zur rechten Zeit begegneten und darüber sprachen, was mir dann ja zu meinem Recht verhalf.

lg Maryam

Zitat von Naqual Rose im Beitrag #10

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das Phänomen, viele denkbare Ursachen für eine Wirkung zu haben, die man aber nicht eindeutig zuordnen kann. Und jeder sucht sich dann erklärend dass heraus, was ihm "am besten passt

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Zitat von Yael im Beitrag #12

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Genau das bewegt mich dazu, nach Antworten zu suchen, die zumindest vom Ansatz her dazu führen könnten, Gottes Liebe zu erkennen.
Grundsätzlich ist es ja so, dass wir Menschen alles, was Leid und Trauer auslöst, grundsätzlich dem Bösen zuordnen.
Gottes Liebe ist aber oft besonders IM Leiden erkennbar. Zum Beispiel dann, wenn ein Mensch Halt und Kraft zur Überwindung des Leidens findet und daran spürt, dass diese Kraft aus einer Quelle kommt, die eben nicht sichtbar einfach so angezapft werden kann, wenn man es möchte.

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Zitat von Yael im Beitrag #12

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Vielleicht ist die Antwort auf meine Frage ja genau darin zu finden, zu sensibilieren, zur Erkenntnis, dass Kraft zur Überwindung nicht aus der eigenen Kraft entsteht, sondern aus einer übergeordneten Quelle kommt. Von der ich denke, dass darin Gott seine Liebe den Menschen zeigt.

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Zitat von Yael im Beitrag #12

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Natürlich muss dann noch jeder für sich selbst zuordnen, wo es am besten passt. Aber Erkenntnis muss ohnehin von innen kommen.. Man kann es nicht aufdiktieren. Aber zumindest doch einen Anstoß geben, zu erspüren, dass es da etwas gibt, das höher ist, als der menschliche Verstand. Und dann vielleicht einfach das eigene Zeugnis geben, was man selbst erkannt hat.

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Zitat von Naqual Rose im Beitrag #13

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"Böse" ist ein sehr wertender Begriff. Neutraler wäre "unangenehm". Es kann ja etwas sehr unangenehm sein, aber absolut nicht böse, sondern sogar für mich recht gut ist. z.B. einfach weil es mich stärker, macht. Ich muss mich einer Herausforderung stellen und daran wachsen. Freiwillig auf eigene Entscheidung hätte ich es wahrscheinlich gar nicht gemacht.
In Bezug darauf, die Liebe Gottes konkret zu erkennen, bedeutet es wieder ein Problem:
Etwas ist unangenehm für mich: ist es nun von Gott oder nicht?
Ich kann es so oder so werten, aber letztendlich nicht wirklich Hieb-und-Stich-fest wissen.

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Zitat von Naqual Rose im Beitrag #13

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"Böse" ist ein sehr wertender Begriff. Neutraler wäre "unangenehm".

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Zitat von Naqual Rose im Beitrag #13

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Ist es nicht besser, mit dem zufrieden zu sein, was man für seine "Reise" so mitbekommen hat? Oder hat man es wirklich nötig immer nach mehr zu schreien bzw. zu wollen?

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Zitat von Naqual Rose im Beitrag #13

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In Bezug darauf, die Liebe Gottes konkret zu erkennen, bedeutet es wieder ein Problem: Etwas ist unangenehm für mich: ist es nun von Gott oder nicht? Ich kann es so oder so werten, aber letztendlich nicht wirklich Hieb-und-Stich-fest wissen.

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Zitat von Naqual Rose im Beitrag #13

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Woran kann man jetzt die Liebe Gottes konkret erkennen, wenn die Erkenntnis von innen kommt? Es geht nicht. Außer im Selbsterleben.

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