Forum Übersicht - Religionskritik » Kritik an der Köstlichen Perle

Zitat von Pudel im Beitrag #3

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Das Dokument hat absolut nichts mit Abraham oder sonst einer Sache zu tun, die Joseph Smith mit dem Buch Abraham in Verbindung brachte.
Das Buch Abraham kann deshalb nur eine Fälschung sein, wenn behauptet wird, es handle sich um eine Übersetzung der Papyri.

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Die Befürworter der Annahme, dass es sich um eine göttlich inspirierte Übersetzung des Buches Abraham handle, vor allem die Vertreter von F.A.R.M.S., argumentieren dagegen, dass Joseph Smith (eigentlich sein Mitstreiter Oliver Cowdery) von einem gut erhaltenen Papyrus gesprochen habe, der teilweise sauber mit roter Tinte geschrieben sei. Die wiederentdeckten Fragmente aber entsprächen dieser Beschreibung keineswegs. Jedoch beweist die Abbildung im Buch Abraham, Faksimile Nr. 3, dass Joseph Smith sehr wohl diese wiederentdeckten Fragmente für die „Übersetzung“ verwendete. Die Papyrusfragmente wurden überhaupt nur dadurch wiedergefunden, dass jemand die Abbildung im Museumsarchiv als die Abbildung im Buch Abraham wiedererkannte. Die Versuche von Joseph Smith, auf wissenschaftlichem Wege ägyptische Schriftzeichen zu entziffern, betrachten diese Gelehrten als irrelevant, da sie erst nach dem Verfassen des Buches Abraham stattgefunden hätten und mit einer Übersetzung mit Hilfe von göttlicher Offenbarung nichts zu tun hätten.[1] Sie nehmen an, dass die dem Buch Abraham zu Grunde liegenden Papyri weiterhin verschollen sind. Bezüglich des zu jungen Alters führen sie ins Feld, dass ein Text viel älter sein könne als die vorliegende Ausgabe. So seien beispielsweise Shakespeares Werke in einer Ausgabe aus dem 20. Jahrhundert dennoch von Shakespeare im 17. Jahrhundert verfasst worden. Dieser Grundsatz gelte auch für das Buch Abraham. Die Aussage, das Buch sei von Abraham „von eigener Hand“ geschrieben worden, bezieht sich für die Befürworter des Buches nur auf den Text an sich, nicht auf die Smith konkret vorliegenden Papyri.

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Da brauche ich nicht viel zu recherchieren. Wenn das originale Papyrus mit roter Tinte beschieben wurde, macht das einen Unterschied zur gefundenen Papyri. Auch wenn beides eine Grabbeigabe war.

Man denkt Gaul, sagt Pferd und schreibt Ross. Nur, weil die Wissenschaft andere Begriffe verwendet, sind die Aussagen von Joseph Smith nicht falsch. Im Buch Abraham werden Dinge angesprochen, die er nicht wissen konnte, die auch in der Wissenschaft nicht bekannt waren und sich erst Jahrzehnte als richtig herausstellten. Insbesondere die astronomischen Hintergründe. Das Buch Abraham beschreibt ausführlich, was in Ur geschah und warum er von dort wegging. Und es zeigt sein tiefes Verständnis über das Universum, wie es zur Zeit von Joseph Smith noch nicht bekannt war.

Da ist von Welten (Galaxien) die Rede und ihren Bewohnern. Von Sternen, die entstehen und vergehen und ihren Bewegungen. Von Zeiten und Umdrehungen. Alles Dinge, die in solchem Umfang, wie sie im frühen 19. Jahrundert noch nicht bekannt waren und deren Erforschung noch in den Kinderschuhen steckten. Da kann man sich fragen, woher ein schlecht gebildeter junger Mann, wie Joseph Smith das war, hergehabt hatte. Doch wohl kaum aus einer falsch übersetzten Papyrusrolle.

Aus dem Buch Abraham erfahren wir stattdessen, dass Abraham ein enormes Wissen über das Universum verfügte. Dieses Wissen hatte er nicht aus eigenem forschen, sondern durch göttliche Offenbarung.

Zitat

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Heißt das jetzt, dass der ägyptische Gott Osiris gleich Abraham ist?

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Ich meine damit, dass die Wissenschaft heute andere Begriffe verwendet als es in der Antike der Fall war. Und wie die Wissenschaft darauf kommt, dass Osiris Abraham sei, weiß ich nicht. Das ist die Auslegung der Wissenschaft.

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Das Buch Abraham lehrt eine newtonsche Sicht des Universums. Dessen newtonsche Konzepte und Modelle wurden durch die einsteinsche Physik widerlegt.

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Wahrscheinlich war Abraham näher an der Wahrheit. Denn ihm wurde das Universum von Gott offenbart. Ich halte zwar viel von der Wissenschaft, wissenschaftsgläubig bin ich nicht.

Zitat

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Was wir in Abraham 3 und den offiziellen Schriften der HLT-Kirche finden, steht für ein newtonsches Weltkonzept. Die ptolemäische Kosmologie der katholischen Kirche wurde durch das kopernikanische und newtonsche Weltbild ersetzt, genauso wie die newtonsche Sicht durch Einsteins Forschung des 20. Jahrhunderts in Zweifel kam.

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Es mag ja sein, dass die Mitglieder der Kirche zeitgemäß an ein newtonisches Weltbild dachten. Na und? Ich habe einige Bücher darüber zu stehen. Es war eine plausible Erklärung. Die Kirche geht aber mit der Wissenschaft weiter. Und wenn sich weitere Erkenntnisse ergeben, ändert sich auch das Weltbild. Wissenschaftliche Erkenntnisse sind nicht in Stein gemeißelt. Abraham war damals schon weiter. Ihm wurde das Universum offenbart. Und das war nicht das Universum des Kopernikus oder des Newton oder des Einstein. Was Abraham damals sah und wusste, war weit mehr. Doch wieviel mehr, das weiß keiner von uns. Was die Wahrheit ist, entscheidet aber nicht die Mehrheit oder diejenigen, die ihre Ansichten am besten durchsetzen können.

Zitat

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Keith Norman, ein HLT-Gelehrter, hat geschrieben, dass “die Kirche nicht länger vorgeben kann, dass es keinen Konflikt gäbe”.
Norman führt weiter aus:
“Wissenschaftliche Kosmologie fing an, einen Riesenschritt nach vorn zu machen als die mormonische Lehre sich festigte. ...

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Es wird immer Konflikte geben. Ich habe kein Problem damit. Die Kirche ist keine naturwissenschaftliche Universität. Ihre primäre Aufgabe ist es, Jesus als den Christus zu verkünden. Um die wissenschaftlichen Aspekte der Schöpfung Gottes können sich andere kümmern. So auch die Mitglieder der Kirche, wenn sie denn ein Interesse daran haben. Das bedeutet aber nicht, dass Joseph Smith kein Prophet Gottes war oder sich Abraham etwas ausgedacht hat. Der Konflikt ist lösbar, wenn sich die Wahrheit findet. Sei es bei Newton, Einstein oder anderen. Vielleicht hat sich einer geirrt, vielleicht beide. Vielleicht hatten beide irgendwo recht. Ich weiß es nicht. Jedenfalls geht es bei Abraham nicht nur um die klassische Mechanik Newton's. Es geht auch um bewohnte Welten, die von der NASA immer noch gesucht werden. Und um Welten, wie sie kommen und gehen. Das ist weit mehr als Einstein und Newton. So bleibt es weiterhin ein recht interessantes Thema, das aus meiner Sicht Joseph Smith als Prophet oder die Köstliche Perle als heilige Schrift nicht infrage stellt.

Prof. Paul Davies stellte einmal die Frage:

Zitat

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Wie können dumme Atome ihre eigene Software schreiben?

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Gute Frage.

Als ich vor Jahrzehnten in den sternenklaren Himmel schaute, war mir klar, dass er eine Schöpfung Gottes ist. Gleichgültig, ob Newton oder Einstein.

Zitat von Pudel im Beitrag #5

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Link - mormonische ÜbersetzungLink - ägyptologische ÜbersetzungJeder kann sich selbst aussuchen, was er in Faksimile 3 sieht oder noch besser liest (vorausgesetzt er kann die Schriftzeichen lesen).

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