Wie ich die Kirche Jesu Christi gefunden habe

Wie ich die Kirche Jesu Christi gefunden habe

14.08.2023 18:07

Es war im Winter 1970 als ich in einer Nachtschicht den klaren Sternenhimmel über mir sah, der mich beeindrucke. Als Großstadtmensch sieht man den Himmel wegen des Lichtsmogs nicht immer so klar. In dieser Nacht machte ich mir Gedanken über Gott, was auch nicht so oft geschah. Im November 1971 besuchte ich eine Veranstaltung mit Klaus Kinski, dessen Ausraster bekannt geworden ist. Ich sagte mir, die Zitate von Jesus waren gut, doch Kinski ist der falsche Mann, um sie zu zitieren.

Im Dezember 1971 klingelte es an der Tür. Herr Haase, mein Wirt öffnete. Stimmen. Er klopft an meiner Zimmertür. Ich öffne. Er sagte mir, dass dort zwei Herren von der Kirche seien und ob ich mich interessieren würde. Ich schaue mir die zwei Herren an. Es war Winter und Weihnachten nicht mehr fern. Sie standen da mit warmen Mänteln und dicken Schals. Über den Schals freundlich lachende Gesichter und unter den Mänteln Hochwasserhosen. Sie waren jung, wirkten harmlos und ihr Lachen war offen. Also bat ich sie herein. Sie fragten mich offen heraus, ob ich an Gott glaube. Ich war erstaunt über diese direkte Frage und bejahte dies. Dann erzählten sie mir etwas über einen Joseph Smith, ließen ein Traktat über ihn zurück und gingen, nachdem wir ein neues Treffen vereinbart hatten. Ich las diese kleine Schrift und je mehr ich sie las, um so mehr dachte ich an Marienerscheinungen und Ähnliches. Nun mochte ich solche Glaubensansichten nicht und hatte erhebliche Zweifel an deren Wahrheit. Als ich aber an das Ende des Traktats kam, wurde ich stutzig. Da hieß es nämlich, dass man Gott fragen könne ob die Geschichte von Joseph Smith wahr sei. Ich sagte mir, wenn eine Kirche einen solchen Vorschlag macht und es gibt keinen Gott, dann bekomme ich keine Antwort und diese Kirche hat mich belogen. Gibt es aber einen Gott und er antwortet nicht, dann hat die Kirche auch gelogen. Und das kann sich keine Kirche leisten. Also muss es einen Gott geben, der antwortet. In diesem Traktat stand etwas von einem Buch Mormon. Beim zweiten Treffen bat ich die Missionare, mir ein solches Buch mitzubringen. Das taten sie auch und gaben es mir mit der Aufforderung, in der nächsten Woche 50 Seiten zu lesen. Ich hatte 150 Seiten gelesen. Was ich las zeigte mir sehr schnell, dass das Buch Mormon kein gewöhnliches Buch war. Niemand würde und kann ein solches Buch schreiben.

In der Zwischenzeit besuchte ich die Gemeinde Berlin-Charlottenburg in Siegmundshof 19 und informierte mich weiter. Das Gebäude, in dem die Gemeinde untergebracht war, machte einen baufälligen Eindruck. Es war teilweise eine Ruine und erinnerte mich an die ersten Christen, die ihre Versammlungen in Katakomben abhielten. Es herrschte aber ein besonderer Geist in dieser Teilruine, was mir besonders auffiel. Es gefiel mir, was dort gelehrt wurde. Die Mitglieder dieser Gemeinde trafen sich Sonntags und auch Mittwochs. Am Mittwoch trafen sich meist Jugendliche und es war ja gerade die Jugendarbeit, die mich zu dieser Zeit besonders interessierte. Mir fiel sehr schnell auf, dass die Jugend der Kirche anders war als die jungen Leute, die ich bisher kennen gelernt hatte. Irgendwie war es so, als ob ein Licht in ihnen leuchtete. Ich traf mich noch öfter mit den Missionaren und sie waren immer pünktlich, auf die Minute. Irgendwann gab es dann kein Zurück mehr für mich und ich schloss mich der Kirche an.


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