Ein Staat, ein Volk - Keine gute Idee

Ein Staat, ein Volk - Keine gute Idee

14.08.2023 14:07

Die Idee des Nationalstaates kam im 19. Jahrhundert auf. Der Nationalstaat setzt sich aus der Staatsnation und dem dazugehörigen Volk zusammen. Eine Staatsnation ist eine große Gruppe von Menschen, die in einem Staat eine gemeinsame Ordung schaffen und darin zusammenleben will. Die Idee war, Staatsnation und Volk zu einem Nationalstaat zu verschmelzen. Nun gibt es aber immer Menschen, die den Nationalstaat verlassen und anderen Menschen, die in diesen Staat ihr neues Zuhause suchen. Mit der Folge, dass es nie eine homogene Bevölkerung geben wird. Ein Beispiel sind die USA, die ein reines Einwanderungsland waren. Die USA sind eine typische Staatsnation, die sich auf ihre Verfassung gegründet hat. Das Volk wurde auf diese Verfassung verpflichtet, gleichgültig, ob es Engländer, Deutsche, Iren, Italiener, Chinesen oder andere Völker waren.

Der Gegensatz dazu war das "Dritte Reich", das sich als Nationalstaat verstanden hat, in dem möglichst nur "arische" Deutsche leben sollten. Dass das keine gute Idee war, hat sich herumgesprochen.

Wie unsinnig es ist, einen Nationalstaat errichten zu wollen, kann jeder aus der Geschichte der Völker oder der eigenen Familiengeschichte lernen. Die Völker haben sich besonders im dichtbesiedelten Europa über mehr als 2000 Jahren vermischt. Bis in die Römerzeit läßt sich das zurückverfolgen. Das römische Reich war groß und die Menschen konnten relativ sicher im ganzen Mittelmeerraum und hoch bis nach England reisen. Sie haben geheiratet oder sind als Paare zusammengeblieben und hatten Nachkommen. Als sich neue Königreiche bildeten haben Könige fremde Volksgruppen aufgenommen, die in ihren Reichen siedelten und jetzt haben wir eine vereinte EU, in der Menschen ungehindert reisen können. Und auch die Menschen in der EU bilden über Völker hinweg Familien.

Die Erforschung der eigenen Familiengeschichte macht sehr schnell deutlich, woher die eigenen Vorfahren kamen und wohin sie gingen. Als die Industialisierung begann, zog das Landvolk in die großen Städte. Um der Lohnknechtschaft oder der religiösen Unterdrückung in Europa zu entkommen, zog es viele nach Amerika. Die Geschichte der Städte, in denen die Vorfahren lebten, wirft ein Licht auf die Lebensumstände jener Zeit.

Familienforschung ist nicht nur das Sammeln von Namen, sondern auch ein detailierter Einblick in die Weltgeschichte und hilft, politische Verwerfungen und falsche Vorstellungen zu erkennen und zu korrigieren.

Das Volk, das sich in einem Staat zusammenfindet, trägt in sich das Blut vieler Völker.


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