Forum Übersicht - Fototechnik » ISO-Werte und Rauschfilter

Wir kennen das Rädchen an unserer Kamera, mit dem sich der ISO-Wert einstellen läßt. In analogen Zeiten war das der DIN-Wert. 100 ISO entsprechen 21 DIN. Als Tageslichtfilm haben wir damals 17 DIN Filme benutzt. 21 DIN meistens dann, wenn es etwas dunkler zuging. Heute geht die Lichtempfindlichkeit wesentlich höher, als wir das mit analogen Kameras kannten.

Hohe ISO-Werte machen Bilder allerdings nicht unbedingt besser. Das liegt daran, dass das Licht, das in den Photodioden (Pixeln) gespeichert wird, verstärkt werden muss. Das ist nur dadurch möglich, dass ein stärkerer Strom durch den Sensor fließt. Und Strom hat die Eigenschaft, Magnetfelder aufzubauen. Diese Magnetfelder erzeugen Interferenzen, die zum Rauschen führen.

Wir kennen das von Strommasten. Wenn wir in deren Nähe stehen, können wir das Summen des Stromes hören. Oder beim Radio. Suchen wir einen Sender, so hören wir jede Menge Zwischengeräusche. Wellen, die sich überlagern, Magnetfelder von Sendetürmen, was auch immer. Solche Interferenzen stören nicht nur, wenn wir unsere Lieblingsmusik hören wollen, sie stören auch auf digitalen Bildern. Lila Pixel in den dunklen Bereichen oder ausgefranste Übergänge bei starken Kontrasten sind typische Beispiele.

Es gibt technische Möglichkeiten dies weitgehend zu verhindern. Lichtstarke Objektive und lange Belichtungszeiten mithilfe eines Stativ's sind Möglichkeiten, die ISO-Werte niedrig zu halten. Hilfreich sind auch Fotoleuchten, ein Zusatzblitz oder Lichtspiegel.

Manche Kameras besitzen einen zuschaltbaren Rauschfilter. Diese Filterung bewirkt, dass Rauschpixel gelöscht und durch benachbarte Pixel ersetzt werden. Dadurch gehen Details verloren und das Foto verliert an Schärfe. Das gleiche passiert auch, wenn das Bildrauschen am PC herausgefiltert wird. Das kann manchmal hilfreich sein, ich selbst nutze das allerdings nur behutsam.

Große Sensoren mit größeren Photodioden, die genug Abstand zueinander haben, rauschen weniger, weil auf dem Sensor weniger Interferenzen entstehen. Ein Sensor im Kleinbildformat kann bis zu 60 Megapixel fassen. Mit nur 25 Megapixel hat er gegenüber einem Sensor im APS-C Format mit ebenfalls 25 Megapixel die Nase vorn, zumal die Photozellen auf dem Kleinbildsensor ruhig etwas größer ausfallen können.