Die Bibel » Biblische Stolperfallen

Zitat von Hans-Joachim im Beitrag #1

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Gott verhärtet keine Herzen sondern versucht, sie zu erweichen. Es sind die Menschen selbst, die ihre Herzen verhärten.

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Eine aus Erweichten bestehende Welt möchte ich mir so wenig vorstellen wie eine aus Verhärteten. Da würde es vielleicht besser passend sein, von "Verstockung" zu sprechen?

Ich würde beide Übersetzungen als richtige ansehen, wenn davon ausgegangen wird, dass es geistig im Wesen des Menschen eine Stelle gibt, wo Gott und Mensch gewissermaßen gleich oder eins sind oder sich beide wie eins (jedoch nicht in der üblichen erweicht-sentimentalen Art) begegnen.

Mag Jehova sich auch anders ausgedrückt haben können, indem er sagt, er wisse, dass der Pharao verstockt reagieren würde. Im diesem Fall sagt Gott über sich, zu wissen, was bereits in der Vergangenheit gelegen habe und die - von ihm wissend - die entsprechende Reaktion hervorrufen würde. Das ist ähnlich so, wie wenn jemand gewisse physische Kräfte nicht berücksichtigt, ein Kundiger dieses beobachtet, und dieser dann weiß, was die Folge sein wird. Nur wird er nicht von sich sagen können, er würde die Folge herbeiführen, das würde er aber, wenn er eine Konstellation so ausrichten würde, so dass ein Unwissender in sie als Falle tappen könnte. Die zweite Übersetzung zieht es vor, Gott nicht als einen solchen Fallensteller zu sehen.

Sieht man es aber so, dass das Göttliche nicht nur wissend ist, sondern selber diese allwissend-kosmische "Schaltzentrale" mit ihren Wirkkräften - nicht zur Fallenstellung - selber darstellt, dann kann sich Jehova wie in der erst genannten Übersetzung auch so ausdrücken, als ob er wie von einem anderen kommend die Verstockung schicken würde. Der Pharao hätte später, wenn er etwas mehr weisheitsvolle Einsicht erlangt hätte, auch von sich selber sagen können, er habe sich durch einst selber gelegte Gründe die Verstockung auch selbst geschickt.

So kann ein erkrankter Mensch sagen, Gott habe ihm seine Krankheit geschickt oder er sagt, er habe sie sich (auf Grund seiner Vergangenheit) selber geschickt.