Seite: Smith, Joseph

Joseph Smith wurde am 23. Dezember 1805 in Sharon, Kreis Windsor, Staat Vermont geboren. Sein Vater war Joseph Smith, sen. und seine Mutter war Lucy Mack Smith die Tochter von Solomon Mack.

Das Ehepaar hatte 10 Kinder: Alvin (1798? - 1823), Hyrum (1800 - 1844), Sophronia (1803 - ), Joseph jun. (1805 - 1844), Samuel Harrison (1808 - 1844), Ephraim (1810 -1810), William (1811 - 1894), Catherine (1812-1900), Don Carlos (1816 - 1841), Lucy (1821 - 1882).

Lucy Mack und Joseph sen. heirateten am 24. Januar 1796 in Tunbrigde, Vermont. Sie bewirtschafteten dort eine Farm, die sie verpachteten, um in Randolph einen Laden zu eröffnen. Da Joseph sen. in Ginseng investierte und dabei einem Betrüger aufsaß, der mit dem Geschäftserlös nach Kanada flüchtete, blieb ihm nichts anderes übrig, als sein Geschäft und seine Farm aufzugeben um seine Schulden zu begleichen. Die Familie zog nach Sharon, Kreis Windsor, Vermont, wo Joseph sen. eine Farm seines Schwiegervaters pachtete. Diese bestellte er im Sommer, während er im Winter an der Schule unterrichtete. Zu jener Zeit wurde Joseph jun. geboren. Die Familie zog wieder nach Tunbridge, dann nach Royalton, später weiter nach Lebanon in New Hampshire.

Lucy Mack Smith berichtet von Träumen, die ihr Mann nach der Geburt von Joseph jun. hatte. Diese Träume hätten religiöse Inhalte gehabt. Ein Traum veranlaßte ihren Mann, sich keiner Kirche anzuschließen, obwohl er sich mit Religion auseinander setzte und ein anderer Traum erinnert an einen Baum des Lebens, über den sich Joseph sen. sehr freute.

In Lebanon gingen die Smith-Kinder zur Schule, wobei als einziger Hyrum eine höhere Schule in Hanover besuchen konnte. Dann kam es in Lebanon zu einer Typusepidemie, an der alle Kinder der Familie Smith erkrankten. Als die Epidemie abklang, klagte Joseph jun. über Schmerzen in der Schulter. Ein Arzt sprach von einer Verstauchung. Es stellte sich aber heraus, dass sich zwischen Schulter und Brust ein Eiterherd entwickelt hatte. Der Eiter wurde entfernt, aber ein Schmerz zog von der Schulter in das Bein. Die Folge war eine Operation am Bein, bei der ein Teil des Knochens herausgebohrt und gebrochen wurde. Joseph jun. ließ diese Operation ohne Betäubungsmittel nur in den Armen seines Vaters liegend über sich ergehen. Das Bein verheilte wieder, allerdings hinkte er noch jahrelang auf diesem Bein.

Nachdem die Familie wieder gesund, aber verarmt war, zog sie nach Norwich, Vermont. Dort lebte die Familie auf einer Farm. Aber nach mehreren Missernten zog die Familie nach Palmyra, wobei Joseph sen. als erster abreiste, um den Umzug der Familie vorzubereiten. Dort kaufte die Familie eine Farm, die sie bewirtschaftete und in Raten abzahlte. Lucy Mack Smith bemalte und verkaufte in dieser Zeit Wachstücher und konnte so zum Lebensunterhalt der Familie beitragen.

Bis zu Joseph jun. fünfzehnten Lebensjahr gab es nach den Aussagen seiner Mutter wenig zu berichten, da sein Leben dem anderer Kinder seines Alters glich, was die Mutter stillschweigend überging.

Im Jahre 1820 - als er vierzehn Jahre alt war - berichtete er über eine Vision, die er in einem kleinen Hain in der Nähe seines Elternhauses empfing. Am darauffolgenden Tag empfing er weitere Visionen, von denen er seiner Familie berichtete. Diese Visionen setzten sich in den nächsten Tagen fort und Joseph berichtete seiner Familie von allem, was er vernommen hatte.

Nach dieser Zeit starb sein Bruder Alvin an einer Dosis Kalomel, die ihm ein Arzt verordnet hatte und sich in den oberen Eingeweiden festsetzte. Alvin war damit beschäftigt, der Familie ein Haus zu bauen. Nach einigen Mühen gelang es der Familie Smith ihr Haus fertigzustellen. Kaum war es fertiggestellt, kam ein Mann namens Josiah Stowell aus dem Kreis Chenango im Staat New York nach Palmyra um dort Getreide zu kaufen. Als er hörte, dass Joseph etwas besäße, womit er Dinge sehen konnte, die dem natürlichen Auge verborgen blieben, besuchte er die Familie Smith. Er überredete Joseph ihm dabei zu helfen, nach einer Silbermine zu graben. Er war irgendwie in den Besitz eines alten Dokuments gekommen, die Informationen über Silberminen in der Gegend von Harmony enthielt. Joseph versuchte Mr. Stowell von diesem sinnlosen Unterfangen abzubringen, aber er war fest entschlossen und bot allen, die ihm helfen wollten, einen guten Lohn an. Da er darauf bestand, dass Joseph ihm helfen sollte, begannen sie und einige andere Männer in der Gegend um Harmony zu graben um die Silbermine zu finden. Nachdem sie etwa einen Monat gegraben hatten, gelang es Joseph, Mr. Stowell von diesem Vorhaben abzubringen. Diese Ereignisse führten später dazu, dass man sich erzählte, Joseph Smith sei ein Goldgräber gewesen.

Während er für Mr. Stowell arbeitete, wohnte er eine kurze Zeitlang im Hause von Isaak Hale. Dort lernte er dessen Tochter Emma Hale kennen, die er auch gleich umwarb und am 18. Januar 1827 heiratete.

Schon im Jahre 1823 empfing er weitere Visionen, die dazu führten, dass er am 22. September 1827 beschriftete goldene Platten ausgehändigt bekam mit dem Auftrag sie zu übersetzen. Bald sprach es sich in der Nachbarschaft herum, dass Joseph goldene Platten besaß und man versuchte sie ihm abzunehmen. Einer von ihnen war Willard Chase, ein Methodistengeistlicher, der zehn oder zwölf Männer um sich sammelte. Sie ließen sogar einen Geisterbeschwörer aus einem sechzig oder siebzig Meilen entfernten Ort anreisen mit dem Auftrag wahrzusagen, wo die goldenen Platten verborgen wären. Es gelang aber weder Willard Chase noch irgend jemand anders, in den Besitz dieser Platten zu gelangen, weil Joseph die Platten stets gut verborgen hielt. Er zog in das Haus seines Schwiegervaters in Harmony, wo er im April 1828 mit der Übersetzung des Buches Mormon begann. Martin Harris - ein Freund der Familie Smith - schrieb nieder, was Joseph diktierte. Auf Drängen von Martin Harris übergab Joseph Smith ihm 116 Manuskriptseiten, die Harris seinen Freunden und Verwandten zeigen konnte. Sie gingen Martin Harris verloren und sind seitdem nie wieder aufgetaucht.

Erst 1829 nahm Joseph Smith die Übersetzung wieder auf. Diesmal diente ihm ein junger Lehrer, Oliver Cowdery, als Schreiber. Cowdery lehrte an der dortigen Distriktsschule und wohnte bei Smith sen. Oliver Cowdery hörte recht bald von allen Seiten über die Platten und fragte Joseph Smith sen. danach. Als der das Vertrauen von Joseph sen. gewann, erzählte ihm dieser die Geschichte seines Sohnes. Oliver Cowdery fuhr mit Josephs Bruder Samuel nach Harmony, um Joseph Smith jun. zu besuchen. Dort nahm er seinen Dienst als Schreiber auf. Joseph und Oliver arbeiteten an der Übersetzung im Hause Peter Whitmers in Fayette, New York. Im Juni 1829 war die Übersetzungsarbeit beendet. Um das Geld für den Druck des Buches Mormon zu beschaffen, belastete Martin Harris seine Farm mit einer Hypothek. So konnten bei der Firma E. B. Grandin in Palmyra 5000 Bücher Mormon für 3000 Dollar gedruckt werden. In Palmyra wollte niemand das Buch kaufen, weil man es dort als Betrug ansah.

Am 6. April 1830 - wenige Wochen nach der Veröffentlichung des Buches Mormon - traf sich Joseph Smith jun. mit fünf weiteren Männern im Hause Peter Whitmers und gründeten die Kirche Jesu Christi. Ihre ersten Mitglieder waren Oliver Cowdery, David Whitmer jun., Hyrum, Samuel und natürlich Joseph Smith sen.

Joseph Smith verlegte seinen Wohnort nach Kirtland, Ohio, wo er anfing, die Kirche Jesu Christi aufzubauen. Dann zog er nach Independence in Missouri, wo er die Kirche endgültig sammeln wollte. Nachdem sich die Mitglieder der Kirche in Jackson, Missouri sammelten, kehrte Joseph Smith nach Kirtland zurück. Dort begann er, an einer revidierten Bibelfassung zu arbeiten. im März 1833 drangen Männer in das Haus John Johnsons, in dem Joseph Smith wohnte, zerrten ihn aus dem Bett und schleppten ihn auf ein Feld. Man übergoss ihn mit Teer, hüllte ihn in Federn und ließ ihn verletzt liegen. Es waren Männer, die sich erst der Kirche anschlossen, sich dann von ihr abkehrten und sich mit Geistlichen anderer Glaubensrichtungen zusammentaten, um Joseph Smith zu beseitigen.

Nachdem sich Joseph Smith von diesem Überfall erholt hatte, ging er wieder nach Missouri zurück, um die Mitglieder der Kirche dort zu besuchen. Im Spätsommer 1833 kehrte er wiederum nach Kirtland zurück und arbeitete weiter an seiner Bibelrevision.

Schon im Frühsommer 1833 wuchsen die Spannungen zwischen der Bevölkerung in Missouri und der stetig wachsenden Kirche. Ungefähr 300 Missourer fingen an, Pläne zu schmieden, wie man die Mitglieder der Kirche hindern kann, sich im westlichen Missouri niederzulassen. Sie fürchteten, dass die große Menge der Mormonen, wie man die Mitglieder der Kirche nannte, die Wahlen zugunsten der Kirche beeinflussen könnten. Zu dieser Zeit hatten bereits 1200 Mitglieder der Kirche ihren Wohnsitz nach Missouri verlegt. Ende Juli 1833 versammelten sich etwa 500 Männer, unter ihnen Politiker und Geistliche, in Independence und verabschiedeten eine Resolution, die den sofortigen Abzug der Mormonen aus dem Landkreis Jackson forderten. Die Kirche bat um 10 Tage Bedenkzeit, aber man gab ihnen nur 15 Minuten. Daraufhin begann die Vertreibung. Häuser wurden niedergebrannt und Männer wurden ausgepeitscht. Das Vieh wurde fortgetrieben und die Ernte zerstört. Allen Mitgliedern der Kirche wurde befohlen, den Landkreis zu verlassen und nie wieder zurückzukehren. Sollten sie es doch tun, würde man ihnen das Leben nehmen. Joseph Smith hielt sich zu dieser Zeit in Kirtland auf. Er zog mit 205 Männern, dem sogenannten Zionslager, nach Missouri, um Hilfe zu leisten. Er konnte aber nichts ausrichten, und kehrte mit den Vertriebenen nach Kirtland zurück.

1834 half Joseph Smith, den Kirtland-Tempel zu errichten. Er arbeitete im Steinbruch und half beim Transport der Steine. Im Frühjahr 1836 wurde der Tempel fertiggestellt und von Joseph Smith geweiht.

1836 gründete Joseph Smith eine Bank in Kirtland, um die Kirche finanziell unabhängiger zu machen. Allerdings stand die Bankgründung unter keinem guten Stern. Die Zeit war ungünstig und die Bank brach bald zusammen. 1837 kam es infolge einer Wirtschaftskrise in den USA zu schwerwiegenden Auseinandersetzungen innerhalb der Kirche in Kirtland. Die Bankenkrise und die finanziellen Schwierigkeiten der Mitglieder - viele waren Aufgrund ihres Umzuges nach Kirtland verarmt -verursachten Spaltungen in der Kirche. Viele machten Joseph Smith für ihre Situation verantwortlich, da er ja die Kirche in Kirtland sammeln wollte. Sie wandten sich von Joseph Smith ab und verließen die Kirche. Der Rest verließ Kirtland und folgte Joseph Smith nach Far West in Missouri. Auch dort gab es in der Kirche Schwierigkeiten, was zum Ausschluss einiger Mitglieder wie z.B. Oliver Cowdery und David Whitmer führte.

1838 kam es wieder zu Auseinandersetzungen mit der Bevölkerung Missouris, weil diese fürchtete, die wachsende Anzahl der Mitglieder der Kirche könnte die Wahlen beeinflussen. Politiker und Geistliche befürchteten, Mormonen könnten öffentliche Ämter besetzen und Andersdenkende aus Missouri vertreiben. So suchte man am 6. August 1838 bei einer Wahl im Landkreis Daviess, Mitglieder der Kirche daran zu hindern, sich an den Wahlen zu beteiligen. Dies führte zu einem offenen Zusammenstoß zwischen Missourern und Mitgliedern der Kirche. Daraufhin versuchte man, Joseph Smith zu verhaften, in dem man ihn des Aufruhrs beschuldigte.

Die Auseinandersetzungen in Missouri führten dazu, dass Gouverneur Lilburn W. Boggs, am 27. Oktober 1838 einen Ausrottungsbefehl gegen die Kirche erließ. Joseph Smith wurde verhaftet und am 1. November 1838 von einem Kriegsgericht zum Tode verurteilt. Er sollte am 2. November 1838 um 9:00 Uhr erschossen werden. Man hätte das Urteil vollstreckt, wenn der Milizkommandeur, General Doniphan, nicht eingeschritten und dieses Urteil als „kaltblütigen Mord" bezeichnet hätte. Man überlegte, was man mit Joseph Smith machen solle und kam endlich zu dem Schluss, ihn und seine Begleiter in das Gefängnis von Liberty zu überführen. Er wurde des Mordes und Verrates angeklagt. Am 16. April 1839 gelang ihnen die Flucht, als sie zum Prozess in den Landkreis Boone überführt wurden. Einige Tage später trafen sie wieder in Quincy, Illinois auf ihre Familien und ihre Freunde. Die Kirche war nun zerstreut, aber Joseph Smith erwarb Land in einem Dorf Namens Commerce. Das Dorf wurde in Nauvoo umbenannt und die Kirche wurde dort gesammelt.

Am 29. Oktober 1839 reiste Joseph Smith in Begleitung anderer Männer nach Washington D. C., um mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten, Martin Van Buren zusammenzutreffen. Nachdem Joseph Smith über die Ereignisse in Missouri berichtete, antwortete der Präsident: „Meine Herren, Ihre Sache ist gerecht, aber ich kann nichts für Sie tun." und weiter: „Wenn ich mich für Sie einsetze, verliere ich die Stimmen der Missourer."

Am 5. Juli 1841 wurde er vom Sheriff des Landkreises Adams verhaftet, weil er sich in Missouri einem Prozess entzogen habe. In Quincy setzte Joseph Smith durch, dass er vor dem Richter Stephen A. Douglas zu dem Haftbefehl Stellung nehmen konnte. Er nahm sich einen Anwalt, O. H. Browning, der später unter Präsident Andrew Johnson Innenminister wurde. Mr. Browning setzte sich dafür ein, dass man Joseph Smith nicht nach Missouri auslieferte, und schilderte die Ereignisse dort. Darauf entließ Richter Douglas Joseph Smith aus der Haft.

Joseph Smith begann 1842 auf seinen frühen Tod hinzuweisen und machte am 6. August 1842 gegenüber Führern der Kirche eine bedeutsame Äußerung:

Zitat
„Die Heiligen werden weiterhin viel Bedrängnis leiden. Man wird sie nach den Rocky Mountains vertreiben, und viele werden vom Glauben abfallen, während andere von ihren Verfolgern umgebracht werden, erfrieren oder das Leben durch Krankheit verlieren. Einige von ihnen werden am Leben bleiben und hingehen, um beim Anlegen von Siedlungen und beim Städtebau mitzuwirken. Sie werden Zeugen davon werden, wie sich die Heiligen mitten in den Rocky Mountains zu einem mächtigen Volk entwickeln."



Zu dieser Zeit verließ John C. Bennet, der Bürgermeister Nauvoos, die Kirche und fing an die Kirche zu bekämpfen. Er hetzte die Öffentlichkeit gegen die Kirche und Joseph Smith auf und war mit seinen Vorträgen und Zeitungsartikeln sehr erfolgreich. Joseph Smith ließ sich aber davon nicht beeindrucken und begeisterte die Kirche mit seinen Reden. Daraufhin gingen 380 Männer in den Osten und begannen, die Worte John C. Bennets zu widerlegen.

Noch immer versuchten die Behörden von Missouri, Joseph Smith vor Gericht zu stellen. Daher entschloss er sich letztendlich, sich in Missouri freiwillig zu stellen. Er wurde nach Springfield gebracht und vor Richter Pope gestellt. Der sprach Joseph Smith frei. Im Sommer 1843 erlebte die Kirche in Illinois dieselben Schwierigkeiten wie in Missouri. Auch Joseph Smith kam immer mehr in Bedrängnis. 1843 machte er vor dem Stadtrat in Nauvoo folgende Äußerung:

Zitat
Von den Verrätern aus den eigenen Reihen droht mir viel größere Gefahr als von außenstehenden Feinden ... Alle Feinde auf der ganzen Erde können toben und alles, was in ihrer Macht steht, unternehmen, um meinen Tod herbeizuführen, aber sie können gar nichts ausrichten, wenn nicht einige von uns - die sich unserer Gemeinschaft erfreuen, mit uns in den Räten gesessen und unser Vertrauen genossen haben, die uns bei der Hand genommen, uns Bruder genannt und mit einem Kuss gegrüßt haben - sich mit unseren Feinden vereinigen, unsere Tugend als Schlechtigkeit ausgeben und durch Falschheit und Täuschung zu Wut und Empörung gegen uns aufhetzen, damit sie ihre gemeinsamen Rachegelüste an uns befriedigen können.



1844 sollte ein neuer US-Präsident gewählt werden. Da die Mitglieder der Kirche weder Martin Van Buren noch Henry Clay wählen wollten unterbreitete Willard Richards den Vorschlag, Joseph Smith zum Kandidaten für die Präsidentschaft der USA zu nominieren. Der Vorschlag wurde angenommen und alsbald begann man den Wahlkampf. Anfang Mai 1844 begannen einige Männer, die von Joseph Smith wegen ihres Verhaltens getadelt wurden, mit der Vorbereitung einer Zeitung, worin sie Joseph Smith und die Kirche hart angriffen. Am 7. Juni erschien die erste und einzige Ausgabe des „Nauvoo Expositor". Dieses Blatt diente dazu, Joseph Smith zu verunglimpfen, die Aufhebung der Nauvoo-Charta zu fordern und zu gewalttätigen Ausschreitungen gegen die Mitglieder der Kirche zu hetzen. Daraufhin beschloss der Stadtrat unter der Leitung von Joseph Smith als Bürgermeister, die Druckerpresse zu zerstören, nachdem man das Blatt als öffentliches Ärgernis erklärte. Daraufhin machte sich der Polizeidirektor John P. Greene mit seinem Kommando auf den Weg zum Verlag des „Expositor" und zerstörte die Druckerpresse. Die Eigentümer der Zeitung flohen nach Carthage und forderten die Verhaftung von Joseph Smith und der Mitglieder des Stadtrates. Am 12. Juni erschien der Polizist David Bettiworth aus Carthage mit Haftbefehlen in Nauvoo. Dann ging alles sehr schnell. Männer sammelten sich in Carhage. Aus Warsaw und Quincy wurden Waffen herbreigebracht und die Zeitungen in diesen Städten forderten, die Mormonen aus Illinois zu vertreiben. Am 21. Juni traf Thomas Ford, der Gouverneur von Illinois, in Chartage ein. Er sicherte Joseph Smith den vollen Schutz des Staates Illinois zu, falls er sich in Carthage einem Prozess stelle. Joseph Smith ging darauf ein, obwohl er sich darüber klar war, das er Carthage nicht überleben würde. Sie wurden dann von Richter Robert F. Smith gegen eine Kaution von 7500 Dollar freigelassen und dann erneut wegen Landesverrat festgenommen. Es war nicht möglich, gegen die Führer der Kirche auf gesetzlichen Wege etwas auszurichten. Daher entschlossen sich die Gegner der Kirche, Joseph Smith gewaltsam zu beseitigen.

Joseph und Hyrum Smith wurden in den oberen Räumen des Gefängnisses untergebracht. Ein paar Freunde blieben freiwillig bei ihnen im Gefängnis um deren Leben zu schützen. Im Gefängnis wurden die Männer von Gouverneur Ford besucht und er versprach ihnen, dass sie dort im Gefängnis unter dem Schutz des Staates Illinois stehen würden. Am 27. Juni 1844 wenige Minuten nach 17:00 Uhr bewegte sich eine Gruppe von Männern mit geschwärzten Gesichtern auf das Gefängnis zu, um das Gefängnis zu stürmen. Die Wachen des Gefängnisses leisteten nur scheinbar Widerstand und flohen. Die Männer kamen die Treppe herauf und versuchten die Zellentür zu öffnen. Die Gefangenen stemmten sich aber gegen die Tür um sie geschlossen zu halten. Sie wurde aber doch einen Spalt aufgestoßen um Gewehrläufe hineinzuschieben. John Taylor und Willard Richards, die sich in der Zelle befanden, versuchten mit Stockhieben, die Gewehre abzuwehren. Dann drang ein Kugelhagel durch die Tür. Eine Kugel traf Hyrum Smith im Gesicht. Er fiel zu Boden und wurde dabei von einer weiteren Kugel getroffen. Kurz darauf trafen ihn noch zwei weitere Kugeln von der Tür aus. Als Hyrum starb, schoss Joseph Smith mehrmals in das Treppenhaus. Als die Gefangenen die Tür nicht mehr geschlossen halten konnten, sprang John Taylor zum Fenster. Dort traf ihn eine Kugel von der Tür her am linken Oberschenkel. Er drohte aus dem Fenster zu fallen, als eine Kugel von draußen seine Taschenuhr traf und ihn zurück in die Zelle warf. Die Uhr blieb bei 5 Uhr, 16 Minuten und 26 Sekunden stehen. Nachdem er in den Raum zurückgeworfen war, trafen ihn noch drei weitere Kugeln. Joseph Smith verließ nun die Tür und versuchte aus dem Fenster zu entkommen. Am Fenster wurde er von der Tür her von zwei Kugeln getroffen während eine Kugel von draußen ihm rechts in die Brust drang. Er fiel hinaus, sein Korper schlug unten auf und er rollte tot auf sein Gesicht. Joseph Smith wurde in Nauvoo beigesetzt.



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