Zarahemla - interreligiöses Forum / Religion, Gesellschaft, Philosophie und Politik
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Gott, die Welt und Jesu Klagen über Jerusalem
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Zitat von Pudel im Beitrag #15 Die Polygamie war nie ein fundamentaler Grundsatz. Ein fundamentaler Grundsatz ist das Prinzip der Umkehr oder der Taufe. Die fünf Grundsätze des Evangeliums sind fundamental und haben sich nie geändert. Diese sind Glaube, Umkehr, Taufe, Konfirmation und Ausharren. Diese Fundamentalisten, wie Du sie nennst, haben sich von der sogenannten "Hauptkirche" abgewendet und nicht umgekehrt. Der Grund, warum Christen sich streiten ist, dass sie sich eben nicht zu Jesus wenden, sondern nach ihren eigenen Glaubensansichten richten. Es kommt nicht darauf an, ob Jesus gerade unter uns ist oder nicht. Wir können im Namen Jesu zu Gott beten und von ihm Antwort erhalten. Im Übrigen ist es nicht schwer zu verstehen, was ein Ehebruch oder Mord ist.
In der Ruhe liegt die Kraft
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Zitat von Hans-Joachim im Beitrag #16Das sollte man meinen, was den Punkt Ehebruch angeht - und darüber herrscht auch ein breiter Konsens zwischen Christen, Buddhisten, Hindus, Moslems, den meisten Religionen und selbst Atheisten. Alle würden es verurteilen und als Ehebruch ansehen, wenn ein Mann sich die Frauen anderer Männer nimmt, so wie das der Mormonenprophet Joseph Smith oder auch der selbst ernannte Jesus, David Koresh, taten. Zitat von Hans-Joachim im Beitrag #16 Die Polygamie ist sicherlich kein Grundsatz des Evangeliums Jesu Christi, allerdings für die mormonischen Propheten des 19. Jahrhunderts war sie ein wichtiger Grundsatz um die höchsten Ziele zu erreichen. Die folgenden Zitate dazu von Brigham Young: 1. "Die einzigen Menschen, die zu Göttern, ja zu Söhnen Gottes werden, sind diejenigen, die Polygamie betreiben." 2. "Warum glauben wir an die Polygamie und praktizieren sie? Weil der Herr sie seinen Dienern in einer Offenbarung an Joseph Smith vorgestellt hat, und die Diener des Herrn haben sie immer praktiziert. Und ist diese Religion im Himmel üblich? Sie ist dort die einzige verbreitete Religion." Man kann sich deshalb gut vorstellen, warum die Fundamentalisten damals so sehr gegen die Abschaffung der Polygamie waren, auch wenn sie politisch notwendig war. Allerdings ist sie ja nicht ganz abgeschafft, denn die Mormonen glauben ja an ein ewiges Ehebündnis und wenn der Ehemann die Frau überlebt, kann er eine weitere Frau ewiglich an sich binden. So ist es auch beim derzeitigen Präsidenten der Mormonenkirche der Fall, der im Alter von 81 Jahren eine zweite Frau ewig an sich siegelte, ein Jahr nach dem seine erste Frau verstarb. Nach seinen Vorstellungen wird er dann irgendwann im Himmel eine polygame Ehe mit seinen beiden Frauen führen können. |
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#18 | RE: Gott, die Welt und Jesu Klagen über Jerusalem
20.06.2024 03:28 (zuletzt bearbeitet: 20.06.2024 10:37)
20.06.2024 03:28 (zuletzt bearbeitet: 20.06.2024 10:37)
Zitat von Pudel im Beitrag #17 Ich denke, da gibt es Leute, die der Polygamie zu viel Beachtung schenken, zumal es nicht darum ging, sich einen Harem zu halten. Es waren geschätzt 5% der Mitglieder der Kirche, die in Polygamie lebten. Und die Männer konnten sich noch nicht einmal die 2. oder 3. Frauen aussuchen. Wenn ich mir die Moral und rechtlichen Möglichkeiten ansehe, die heute möglich sind, so waren das damals noch recht züchtige Verhältnisse. Wie ich schon an anderer Stelle schrieb, ist das ein historisches Feld, dass erforscht wird. Im Übrigen ist die Ehe in der Kirche weit mehr als Schlafzimmergeraune. Ob in der Ein- oder Mehrehe, es gelten die selben Grundsätze, die ich schon anführte. Und in jedem Fall steht das Sühnopfer Christi im Mittelpunkt. Es macht wenig Sinn, sich immer wieder auf die Polygamie zu stürzen, die seit über 120 Jahren keine Gültigkeit mehr hat. Entscheidend für die Ehe in der Kirche ist, dass sie an einem Altar im Tempel für Zeit und Ewigkeit geschlossen wird und das Paar also nicht nur verheiratet ist, bis dass der Tod sie scheidet. Durch das Sühnopfer Jesu kann das ermöglicht werden. Doch dazu gehören Glaube usw. Wichtig ist, was ich schon am Anfang schrieb, nämlich dass die Menschen eingeladen sind, zu Jesus zu kommen. Die Juden hat er eingeladen, unter seine Flügel zu kommen und die Menschen heute sind es auch. Ich habe kein Problem mit der Polygamie, weil ich den Sinn der Ehe, wie wir ihn in der Kirche lehren, verstehe. Viele Menschen meinen, das hätte vor allem etwas mit Erotik zu tun oder mit sexueller Triebbefriedigung. Und das ist es eben nicht. Sexualität ist bestenfalls das Salz in der Suppe. In einer Ehe geht es aber um viel mehr. Sie ist Liebe, Partnerschaft, Ergänzung, gemeinsame Verantwortung und vor allem die gemeinsame Vorbereitung auf die große Herrlichkeit, die solch ein Paar für die Ewigkeit erlangen kann. Das meinte auch Brigham Young. Da spielt es eine untergeordnete Rolle, ob man mit einer oder zwei Frauen verheiratet ist. Und in diesem Rahmen muss man auch die Ehen sehen, die Joseph Smith eingegangen ist. Wer nun zum Beispiel meint, eine sexuelle Bindung in der Ehe sei etwas Schmutziges, der möge sich an das Gebot erinnern, dass der Mensch sich mehren und die Erde füllen soll. Diese gottgegebene Kraft wurde auch in den polygamen Ehen genutzt und hat viele Nachkommen geschaffen. Was Gott also als rein erklärt hat, dass sollte der Mensch nicht als Sünde bezeichnen. In der Ruhe liegt die Kraft |
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#19 | RE: Gott, die Welt und Jesu Klagen über Jerusalem
21.06.2024 23:01 (zuletzt bearbeitet: 21.06.2024 23:03)
21.06.2024 23:01 (zuletzt bearbeitet: 21.06.2024 23:03)
Zitat von Hans-Joachim im Beitrag #18 Das meinte Brigham Young bestimmt nicht, sonst hätte er wohl kaum gesagt: "Ihr Ältesten, liebt eure Frauen nie um eine Haaresbreite mehr, als sie das Evangelium verherrlichen, liebt sie nie so sehr, dass ihr sie in einem Augenblick verlassen könnt, ohne eine Träne zu vergießen." Auch die Einstellung von Heber C. Kimball (Mitglied der 1. Präsidentschaft) widerspricht der Annahme, dass es damals um Liebe, Partnerschaft usw. ging: "I think no more of taking another wife than I do of buying a cow" Du hast recht, wenn du sagst, mit sexueller Befriedigung hat die Polygamie von Brigham Young nichts zu tun, ... aber sehr viel mit Macht. Und Joseph Smith und Brigham Young glaubten, diese Macht, diese Frauen gehören ihnen auch im Himmelreich, was aber definitiv der Evangeliumslehre widerspricht. Zitat von Hans-Joachim im Beitrag #18 Auf dieses Statement von Dir würde Jesus glaube ich das selbe antworten, was er den Sadduzäern geantwortet hat, als sie ihn fragten, wem die Frau nach der Auferstehung gehört, die mit 7 Männern (nacheinander) verheiratet war. Jesus antwortete: "Ihr irrt euch, ihr kennt weder die Schrift noch die Macht Gottes. Wenn nämlich die Menschen von den Toten auferstehen, heiraten sie nicht, noch lassen sie sich heiraten, sondern sind wie Engel im Himmel. Jesus macht klar, dass keiner der Männer später die Frau BESITZEN kann, so wie das noch in der irdischen Ehe war. Durch den Tod sind sämtliche Verpflichtungen aus dem Ehebündnis aufgehoben. Die Frau ist frei! Ob sie überhaupt, mit wem sie, wie lange sie durchs Himmelreich geht mit einem der Männer, ist dann auch ihre Entscheidung. Wenn sich zwei Menschen auf Erden lieben, werden sie sicher auch im Himmel zusammen sein können. Aber dazu brauchen sie doch keinen irdischen Ehe- oder Sieglungsbund. In der Antike war die Ehe in erster Linie ein Besitz-, Versorgungs- und Erbvertrag, die Eheleute wurden z. T. im Kindesalter, ohne große Mitsprache, verheiratet. Natürlich konnte daraus auch Liebe entstehen, aber die Versorgung der Familie stand im Mittelpunkt, teilweise ist das auch noch heute so. Wenn heute eine afrikanische Muslimin die 4. Frau eines wohlhabenden Moslems ist, dann ist das vielleicht nicht unbedingt die große Liebe, aber sie, ihre Kinder und auch ihre Eltern sind versorgt und das ist besser als hungern oder Prostitution. Der Römerbrief (7,2) verschafft einen Eindruck was ein Ehebund wirklich bedeutet: "So ist die Ehefrau durch das Gesetz an ihren Mann gebunden, solange er am Leben ist; wenn ihr Mann aber stirbt, ist sie frei von dem Gesetz, das die Frau an den Mann bindet." Jesus hat nie von Ehebündnissen gesprochen, die bis in die Ewigkeit gehen. Wenn wir zu irdischen Lebzeiten versuchen, unserem Partner ein Engel zu sein, dann hilft das unserem Wunsch, mit dem Ehepartner auch im Himmel zusammen zu sein, deutlich mehr, als irgendein Bündnis. |
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Zitat von Pudel im Beitrag #19 Diese Diskussionen, die wir hier führen, bringen nichts. Das ist nur ein Austausch von Argumenten, Rede und Widerrede. Und Stoff vonseiten der Exmormonen hast Du ja genug. Und diese Aussagen sind oft genug zweifelhaft, denn sie sollen mehr Schaden als nützen. Wir weichen auch immer wieder vom eigentlichen Thema ab. Brigham Young kannte die Offenbarung über die Ehe. Und er wusste auch, wie nach dem Willen Gottes Macht gebraucht werden sollte. Wir können davon ausgehen, dass er sich daran hielt. Ansonsten haben auch Männer wie Brigham Young ihre persönliche Meinung und Einstellung zu den Dingen des Lebens. Die kann man mit ihnen teilen oder auch nicht. Das mag jedem selbst überlassen bleiben. Auf jeden Fall können wir heute nicht mehr nachvollziehen, wie sie ihre Worte gemeint haben. Was nun Jesus zur Ehe gesagt hat, ist natürlich richtig. Er bezog sich aber auf diese sieben Männer und die eine Frau. Und diese acht Personen werden wie Engel im Himmel sein, denn sie wurden nicht für Zeit und Ewigkeit aneinander gesiegelt. Zitat von Markus 12
Zitat von Matthäus 16
In der Ruhe liegt die Kraft
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#21 | RE: Gott, die Welt und Jesu Klagen über Jerusalem
22.06.2024 20:50 (zuletzt bearbeitet: 22.06.2024 22:03)
22.06.2024 20:50 (zuletzt bearbeitet: 22.06.2024 22:03)
Zitat von Hans-Joachim im Beitrag #20 Das ist reine Mormonendoktrin, eine Verfälschung der Worte Jesu, die im klaren Widerspruch zum Evangelium stehen. Nichts davon steht in den Heiligen Schriften und er hätte dies mit Sicherheit erwähnt, wenn ein Funken Wahrheit daran wäre. Zitat von Hans-Joachim im Beitrag #20 Auch davon ist natürlich nichts in den Heiligen Schriften zu finden (so wie du es interpretierst), denn die Begriffe binden und lösen haben in der jüdischen und christlichen Theologie eine völlig andere Bedeutung. Zu dem Zweck lasse ich Alfred Edersheim, konvertierter Christ vom Judentum und Bibelgelehrter, erklären, wie die Ausdrücke „binden” und „lösen” zur Zeit des irdischen Dienstes Jesu gebraucht wurden: „Keine anderen Ausdrücke waren im rabbinischen Gesetzeskodex mehr in ständigem Gebrauch als jene ‚des Bindens‘ und ‚des Lösens‘. Die Worte sind die wörtliche Übersetzung der gleichwertigen Worte im Hebräischen, nämlich asar, welches ‚binden‘ bedeutet im Sinne von verbieten, und hittir das zu ‚lösen‘ bedeutet im Sinne von erlauben. Für den letzteren Ausdruck wurde auch shera oder sheri benützt. Aber dieser Ausdruck ist dann im targumischen und talmudischen Stil nicht bloß gleichwertig mit ‚erlauben‘, sondern geht über zu ‚erlassen‘ oder ‚begnadigen‘. Auf der andern Seite nahmen ‚binden‘ und ‚lösen‘ einfach Bezug auf Dinge oder Handlungen, die verboten oder erlaubt wurden, die als rechtmäßig oder als ungesetzlich erklärt wurden. Das war einer der Vollmachten, die die Rabbiner beanspruchten…. Wenn dies die Legislative repräsentierte, dann war eine weitere Behauptung der Rabbiner, etwas als frei oder strafbar (also schuldig) erklären zu können, ein Ausdruck ihres Anspruches auf die Justizgewalt. Mit der ersten Gewalt haben sie Handlungen oder Sachen ‚gebunden‘ oder ‚gelöst‘; mit der zweiten haben sie ‚erlassen‘ oder ‚behalten‘, haben eine Person frei gesprochen oder sie für schuldig erklärt, bestraft zu werden, Schadenersatz zu leisten oder ein Opfer zu bringen. Diese beiden Gewalten – die Legislative und die Justizgewalt – die dem Rabbineramt vorbehalten waren, hat Christus nun auf Seine Apostel übertragen. ‚Binden‘ und ‚lösen‘ hat für die neue Gemeinde alle legislativen Funktionen eingeschlossen….Gemäß rabbinischer Anschauung war der Himmel der Erde gleich, und Sachverhalte wurden diskutiert und geregelt durch einen himmlischen Sanhedrin. Was nun einige ihrer irdischen Verordnungen betraf, pflegten sie zu sagen, dass der Sanhedrin droben‘ das bestätigte, was der Sanhedrin drunten‘ beschlossen hatte. Aber die Worte Christi, die keine der törichten Eingebildetheiten seiner Zeitgenossen beinhalten, hinterließen keinen Zweifel, sondern übermittelten die Gewissheit, dass unter der Führung des Heiligen Geistes, was immer sie auf Erden banden oder lösten, auch im Himmel gebunden oder gelöst war.” Einige verzerren diese Autorität des Bindens und des Lösens, als ob der Himmel nur da wäre, unseren Geboten zu folgen! Die wahre Bedeutung ist genau das Gegenteil. Wir müssen uns willig dem unterstellen, was schon im Himmel festgelegt worden ist. Eine genauere Übersetzung wäre: „…..was du auf Erden binden wirst, soll schon im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das soll schon im Himmel gelöst sein.” Mit anderen Worten, die Gemeinde Jesu bestätigt das, was schon im Himmel festgelegt worden ist. Mit "Bündnisse auf der Erde schließen, die dann auch im Jenseits Gültigkeit haben" hat das alles nichts zu tun. Joseph Smith hatte das Bedürfnis im Diesseits Versprechungen für das Jenseits zu machen. Das eine waren die Sieglungen für die Ewigkeit, das andere eine Erhöhungsgarantie zur ewigen Gottheit. Letzteres nur für einen ausgewählten Personenkreis. Beides aber keine Evangeliumslehre. |
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Zitat von Pudel im Beitrag #21 Na gut. Dann ist es eben erlaubt, im Himmel eine Ehe zu führen. Ansonsten lasse ich Dir Deinen Glauben und nehme mir das Recht, zu glauben, wie es mir gefällt.
In der Ruhe liegt die Kraft
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